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Gesund im Alter

Hörst du es pfeifen?

istockphoto / fizkes

Fast jeder weiß, was ein Tinnitus ist, aber kaum jemand kennt den Zusammenhang zum Thema Hörminderung – und in weiterer Folge zur Demenz.

Die einen hören ihn, die anderen haben ihn schon gehört, die dritten haben von ihm gehört. Sein Name ist Tinnitus und er bezeichnet ein permanent gehörtes Geräusch, das keine äußere Ursache hat. Genieren muss man sich dafür heute nicht mehr. Der Tinnitus wird sozial toleriert. Kein Wunder: Die Erkrankung ist bekannt.

Weniger bekannt ist, wie oft sie mit Hörminderung einhergeht. Das hat wohl dreierlei Ursachen. Erstens: Wer erzählt es schon gern, dass er Hörprobleme hat? Im Gegensatz zum Tinnitus sprechen Betroffene oft nicht so freimütig über ihr Leiden. Zweitens: Der Zusammenhang ist erst in jüngerer Vergangenheit wissenschaftlich ergründet worden.

Der Stolz steht im Weg

Drittens: Viele merken es gar nicht. Das liegt daran, dass zumeist nur eine ganz bestimmte Frequenz beschädigt ist oder nicht richtig funktioniert. Für den Betroffenen ist nicht etwa eine Schwerhörigkeit das Problem, wie man es in höherem Alter kennt. In genau diesem Zusammenhang liegt aber oftmals auch die Ursache für den Tinnitus.

Diese Frequenzproblematik ist oft sehr einfach lösbar, etwa über ein simples Hörgerät. Hier kommt teils aber der Stolz ins Spiel. Menschlich verständlich, aber möglicherweise mit Folgerisiken: Ein unversorgter Hörverlust kann weitreichende Folgen haben, etwa ein bis zu fünf Mal höheres Demenzrisiko. Vermutlich liegt das daran, dass mit abnehmendem Hörvermögen auch die geistige Leistung nachlässt – auch, weil sich Schwerhörige oft sozial etwas abkapseln, wodurch das Hirn weniger gefordert ist.

Kein Zweifel: Auf unser Gehör sollten wir also aufpassen – und auch leichte Schäden schnellstmöglich behandeln lassen.

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