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Wenn das Hören auf Durchzug schaltet

Close-up Of A Senior Man Trying To Hear Hand Over Ear
Close-up Of A Senior Man Trying To Hear Hand Over Ear
iStock/AndreyPopov

„Hä, bitte, was sagst du?“ Versteht man nicht einmal mehr Bahnhof, ist das Hörvermögen nachhaltig negativ beeinträchtigt. Doch neue Technologien helfen heute Menschen mit Hörverlusten dabei, die Lebensqualität wieder zu steigern.

Wörter, die sich nicht toll anhören: Tinnitus, Hörsturz und Altersschwerhörigkeit. Und doch sind in Österreich viele Menschen davon betroffen. Die Ursachen dafür sind unterschiedlicher Natur. Gemein haben sie allerdings, dass es Betroffenen schwerfällt, an Gesprächen teilzuhaben oder in gewissen Umfeldern gleich gut zu hören wie früher. Denn schließlich war doch früher alles besser, oder? Weit gefehlt!

Denn dank modernster Technologien gibt es heute verschiedene Optionen, um Menschen mit Hörbeeinträchtigungen zu helfen. Schließlich sind Hörschäden in den meisten Fällen irreparabel. Das menschliche Ohr ist ein kleines Wunder für sich, das eigentlich 24 Stunden am Tag sowie 7 Tage die Woche aktiv ist und uns mit Sinneseindrücken versorgt. Damit es erst gar nicht zu Verlusten der Hörfähigkeit kommt, kann man seine Ohren schon in jungen Jahren schützen – vor Lärm beispielsweise.

Denn die permanente Beschallung, die durchaus auch als psychische Belastung angesehen werden kann, führt zu einem Absterben der Sinneszellen im Ohr. Menschen hören dann schlechter, dumpfer oder nehmen die Sprache als unverständlicher wahr. Schwierigkeiten beim Hören können aber auch nicht nur schleichend, langsam und schließlich zu chronischen Problemen werden, sondern auch ganz spontan und plötzlich auftreten.

Töne, die in den Ohren liegen

Es brummt, es surrt, es pfeift. Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung. Von Tinnitus Betroffene leiden unter Ohrengeräuschen, die anhaltend zu einem echten Problem werden können. Obwohl ein Tinnitus per se keine Erkrankung ist, ist das wiederkehrende Hören von Tönen oder Geräuschen mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Generell gilt: Je früher ein Tinnitus diagnostiziert werden kann, desto bester stehen die Chancen für eine etwaige Behandlung.

Es gibt die Möglichkeit, das eigene Gehirn so zu trainieren, dass ein Tinnitus nicht mehr wahrgenommen werden kann.

Während SpezialistInnen in akuten Fällen helfen können, ist der chronische Tinnitus kniffliger zu behandeln. Die komplette „Auslöschung“ der Ohrengeräusche ist dabei leider unwahrscheinlich. Allerdings gibt es die Möglichkeit, das eigene Gehirn so zu trainieren, dass der Tinnitus nicht mehr wahrgenommen wird.

Neben Stressbewältigungsstrategien und Entspannungstechniken helfen außerdem Hörsysteme – ähnlich wie bei einem Hörsturz, der ebenfalls überfallsartig auftreten kann. Warum der plötzliche Hörverlust auftritt, ist bis heute nicht gänzlich geklärt. Wenn Betroffene aber auf einmal über Hörminderungen klagen, ist das ein Warnsignal. Zumeist betrifft der „Ohrinfarkt“ nur ein Ohr und kann von Schwindel oder Tinnitus begleitet sein.

Wer stößt schon gerne auf taube Ohren?

Während jüngere Menschen kaum betroffen sind, erleiden ältere Menschen deutlich häufiger Hörstürze. Überhaupt werden „gesunde“ Ohren erst dann so richtig ein Thema, wenn sich das Hörvermögen verringert. Das kann etwa durch eine hohe Lärmbelastung entstehen oder ganz langsam als typische Alterserscheinung auftreten. Zunächst werden Töne ab einer bestimmten Lautstärke nicht mehr gut hörbar oder verschiedene Laute schlechter wahrgenommen.

Doch kann das ein derart starkes Ausmaß erreichen, dass die Schwerhörigkeit – vor allem im Alter – die Lebensqualität nachhaltig negativ beeinträchtigt. Denn hört man sehr schlecht, können Menschen nicht mehr so aktiv am sozialen Leben teilhaben. Um diesem Problem entgegenzuwirken sind einerseits Vorsorge oder andererseits Behandlungs- und Therapieoptionen sinnvoll.

Moderne Geräte: Man höre und staune

Dazu zählen Hörimplantate genauso wie Hörgeräte, die dank modernster und digitaler Technologien heute zu kleinen Wunderwerken im Ohr geworden sind. Außerdem sind die neuesten Modelle derart klein, dass sie quasi im Ohr verschwinden und somit kaum noch für andere zu sehen sind – denn auch die Ästhetik spielt eine Rolle.

Natürlich bringt das Hörgerät nicht das eigene Hören wieder, doch sind die kleinen Verstärker des Schallsignals heute so gebaut, dass nicht nur die Qualität des Hörens ständig steigt. Auch der Tragekomfort wird immer besser. Entscheidet man sich für ein Hörgerät, so ist es bei der Anpassung durch einen Spezialisten ratsam, verschiedene Modelle auszuprobieren, um für sich selbst das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Wer es besonders modern mag, für den gibt es mittlerweile sogar schon Hörgeräte, die sich drahtlos etwa mit einem Smartphone verbinden lassen. Auf diese Weise werden nicht nur Geräte vernetzt, sondern auch Menschen. Hört sich gut an!

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