Home » Sehen » Ein fittes Gehirn dank gutem Hören
Sehen

Ein fittes Gehirn dank gutem Hören

Doctor holding otoscope and examining ear of senior woman in ambulance
Doctor holding otoscope and examining ear of senior woman in ambulance
iStock/didesign021

Immer mehr Menschen sind von einer Hörminderung betroffen. Unbehandelt beeinträchtigt diese die Lebensqualität und beschleunigt den kognitiven Verfall. Früherkennung und Behandlung sind daher besonders wichtig.

Schätzungen zufolge leidet rund ein Fünftel der ÖsterreicherInnen an einer Hörminderung. Diese tritt meist schleichend auf und bedeutet für Betroffene, dass sie bestimmte Laute und Tonfrequenzen nicht mehr hören können. Darunter leidet nicht nur das soziale Leben, sondern auch das Gehirn. Denn dieses gibt Klängen und Geräuschen erst einen Sinn – umgekehrt trägt ein gutes Gehör zur geistigen Fitness bei. Ein unbehandelter Hörverlust beschleunigt den kognitiven Verfall und kann einen Risikofaktor für Demenz darstellen. Um einem möglichen Hörverlust entgegenzuwirken, sind Früherkennung und Behandlung entscheidend. Daher ist hier Vorsorge besonders wichtig.

Regelmäßiger Hörtest als beste Vorsorge

Bleibt eine Hörminderung unbehandelt, so verschlechtert sich nicht nur das Gehör immer weiter, sondern auch das Sprachverständnis. Daher ist es wichtig, rechtzeitig vorzusorgen und das Hörvermögen regelmäßig zu überprüfen. Ein professioneller Hörtest kann kostenlos bei einem HNO-Arzt oder Hörakustiker durchgeführt werden. Der Test dauert lediglich 15 Minuten, dabei können selbst kleinste Veränderungen im Hörvermögen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Zur Behandlung stehen heute beispielsweise leistungsfähige, digitale Hörgeräte mit integriertem Computerchip zur Verfügung. Diese sind so klein, dass sie im Ohr verschwinden und kaum zu sehen sind. Moderne Geräte sind absolut alltagstauglich und lassen sich auch drahtlos mit einem Smartphone verbinden.

Hörminderung ist keine Frage des Alters

Das Gehör kann bereits ab dem 40. Lebensjahr altersbedingt abnehmen. Daher ist die Altersschwerhörigkeit nach wie vor die häufigste Art der Hörminderung. Aber Hörverlust ist längst keine reine Alterserscheinung mehr. Auch Kinder und Jugendliche können darunter leiden, etwa aufgrund von Lärmschwerhörigkeit. Über einen längeren Zeitraum wird Lärm ab 85 Dezibel zum Gesundheitsrisiko, da die Sinneszellen im Ohr knicken und absterben. Hörsturz, Tinnitus, Durchblutungsstörungen und genetisch bedingte Ursachen sind weitere Gründe für Hörminderungen, die unabhängig vom Alter auftreten können. Durch einen einfachen Hörcheck kann man leicht im Selbstversuch testen, ob man möglicherweise an einer Hörminderung leidet. Eine genaue Diagnose mithilfe eines entsprechenden Hörtestes kann aber nur ein HNO-Facharzt liefern.

So erkennen Sie eine Hörminderung

Anzeichen für einen möglichen Hörverlust können schon in einem einfachen Selbsttest erkannt werden. Dazu brauchen Sie nur die folgenden Fragen zu beantworten:

– Drehen Sie oft den Fernseher oder das Radio lauter?
– Erscheint es Ihnen, dass andere Menschen undeutlich sprechen?
– Fällt es Ihnen schwer, einem Gespräch in einer Gruppe zu folgen?
– Äußern sich Ihre Mitmenschen häufiger über Ihr Gehör?

Wenn Sie diese Fragen mit „JA” beantworten müssen, sollten Sie einen professionellen Hörtest machen. HNO-ÄrztInnen und HörakustikerInnen bieten einen solchen Test kostenlos an.

Nächster Artikel