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Dermatologie

Eine Beziehung, die unter die Haut geht

Unhappy young couple in the city park
Unhappy young couple in the city park
iStock/martin-dm

Psoriasis – Die Kombination von körperlichen Symptomen und daraus resultierenden psychischen Belastungen kann in einer Partnerschaft zu Spannungen führen. Häufig fühlen sich Schuppenflechte- und Psoriasis Arthritis-Patienten unwohl in ihrer Haut. Dies kann zu einer Belastungsprobe für eine Beziehung werden.

Komplimente zeigen Wertschätzung

Häufig verstecken Personen mit Schuppenflechte ihre betroffenen Stellen und wollen dort nicht berührt werden. Unzufriedenheit, Scham und Rückzug können je nach Persönlichkeit eine Folge sein. Makellose, glatte Haut stellt ein durch die Gesellschaft vermitteltes Schönheitsideal dar, das Betroffene mit Schuppenflechte dem äußerlichen Anschein nach vermeintlich nicht erfüllen. In solchen Situationen hilft es, sich bewusst zu machen, dass jeder Körper liebenswert ist. Um sich wohler zu fühlen, können Betroffene durch die richtige Behandlung äußerliche Symptome reduzieren.

  • In jedem Fall basiert eine Partnerschaft nicht nur auf äußerlichen Attributen. Besonders in der Beziehung schätzen sich beide als Mensch. Beispielsweise Komplimente können Wertschätzung ausdrücken und dem Partner oder der Partnerin helfen, sich im Alltag unbeschwerter zu fühlen.

Offene Kommunikation

Besonders zu Beginn einer Beziehung kann es hilfreich sein, mit dem Partner darüber zu sprechen, dass Schuppenflechte als chronisch-entzündliche Erkrankung keine ansteckende Krankheit ist. Und auch in langfristigen Beziehungen ist der gegenseitige Austausch ein wichtiges Fundament. Je mehr beide Partner dem Anderen offen ihre Gedanken und Gefühle mitteilen, desto besser kann man das Verhalten des Gegenübers verstehen und sich aufeinander abstimmen. Nur im Gespräch können Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden.

  • Patienten mit Schuppenflechte fühlen sich aufgrund der Hautausschläge oft unwohl und meiden deshalb körperliche Nähe zu ihrem Partner. Dies kann die Partnerschaft und Sexualität belasten. Sprechen Sie offen an, was Sie beschäftigt und beziehen Sie Ihren Partner mit ein, anstatt sich wortlos zurückzuziehen.

Gegenseitige Unterstützung

Bei Schuppenflechte ist es keine Seltenheit, dass der Intimbereich oder bei Frauen zusätzlich die Unterbrustfalte betroffen ist. Diese sensiblen Stellen sind für die Öffentlichkeit meist zwar nicht sichtbar, für die Partnerin oder den Partner jedoch schon. Gerade in intimen Momenten können Schmerzen auftreten, daher sind Rücksichtnahme und Einfühlungsvermögen in besonderem Maße gefragt.

  • Besonders belastend für Psoriatiker und damit auch für die Partnerschaft ist Psoriasis im Genitalbereich. Viele Patienten vermeiden aus Schamgefühl dieses Gespräch mit Ihrem Arzt. Allerdings ist gerade die Genital-Schuppenflechte gut behandelbar.

Die richtige Behandlung

Darüber hinaus ist Schuppenflechte heutzutage gut behandelbar. Damit die Symptome für die Betroffenen zufriedenstellend gelindert werden, ist eine geeignete medizinische Behandlung ausschlaggebend. In Bezug auf psychische Beschwerden sollte man gegebenenfalls auf professionelle Hilfe zurückgreifen. Dabei ist es entscheidend, dass Betroffene selbst entscheiden, was sie mit dem Partner oder der Partnerin teilen möchten.

  • Die Krankheit beeinflusst zwar das alltägliche Leben der Betroffenen, ist jedoch kein Hindernisgrund für eine erfüllte Partnerschaft. In jedem Fall kann der Rückhalt des Partners zusammen mit einer geeigneten Behandlung Betroffenen dabei helfen, sich wieder wohl in der eigenen Haut zu fühlen.

Vorurteilen begegnen – für eine gesunde Psyche

Da Schuppenflechte, anders als manch andere chronische Erkrankungen, nur wenig bekannt ist, müssen Menschen mit Psoriasis die Aufklärung ihres Umfelds oftmals selbst in die Hand nehmen.

Am einfachsten gelingt dies durch einen offenen Umgang mit der Krankheit!

Das betrifft sowohl Familie und Freunde als auch Arbeitskollegen oder alltägliche Begegnungen auf der Straße. Die Bedenken des Gegenübers lassen sich in vielen Fällen durch ein freundliches Lächeln, den Hinweis, dass die Erkrankung nicht ansteckend ist, und ein offenes Gespräch zerstreuen. Das gibt Ihnen z. B. Gelegenheit zu erklären, dass es sich bei der Schuppenflechte um eine entzündliche Immunerkrankung handelt, ähnlich wie bei Asthma oder Rheuma.

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