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Dermatologie

Sie haben es in der Hand

Foto: Getty Images

Univ.Prof. Dr. Johann Bauer, MBA

Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie

Der Dermatologe Dr. Johannes Bauer spricht über Handekzeme und erklärt, wie man sie vermeiden kann und warum sie sogar berufsgefährdend werden können. 

Herr Dr. Bauer, wie erkenne ich ein Handekzem?

Bei roten Stellen, Juckreiz, kleinen Pusteln oder Schuppungen auf den Händen sollte man hellhörig werden. Tut man nichts, können schmerzhafte Einrisse der Haut auftreten. 

Aus welchen Gründen tritt ein Handekzem auf?

Das ist ein physiologischer Prozess. Grundsätzlich ist unsere Haut sehr gut durchfettet. Beim Händewaschen werden dieses Fett und die Feuchtigkeit von der Haut abgewaschen – besonders mit Seife und warmem Wasser. Zweimal täglich schadet es nicht, die Haut kann da gut nachproduzieren. Aber besonders bei Menschen, die beruflich bedingt sehr häufig die Hände waschen müssen, wird es dann in Sachen Schädigung der natürlichen, hauteigenen Fettschicht schon kritisch. 

Also ist es primär ein Problem in Gesundheitsberufen?

Es ist im Gesundheitsbereich sehr verbreitet. Bis zu 80 Prozent der Angestellten in Gesundheitsberufen waren etwa während des COVID-Ausbruchs im Frühling von Handekzemen betroffen. Und das sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Aus einem solchen irritativen, sprich durch Händewaschen ausgelösten Handekzem kann sich eine Allergie entwickeln, etwa gegen Latex. Und dann wird es berufsgefährdend. 

Sind Handekzeme auch jahreszeitabhängig?

Im Winter beobachten wir mehr Ekzeme als im Sommer, ja. Durch die trockene Heizungsluft und die dichten Fenster trocknen Räume stark aus, die Luft entzieht der Haut die Feuchtigkeit. Ekzeme bilden sich, auch ohne übertriebenes Händewaschen oder ständiges Desinfizieren. Da sind fettende Cremen besonders wichtig. 

Kann man Handekzemen vorbeugen?

Die Empfehlung wäre, nach jedem Waschen untertags eine Pflegecreme auf die Hände aufzutragen, die schnell einzieht. Wichtig ist auch, über Nacht eine gut fettende Creme zu verwenden. So kann sich die Haut während des Schlafens gut regenerieren. 

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