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Dermatologie

Werte Leserinnen und Leser,

Cosmetologist examining the hair on the Arm of a patient before beginning Electrolysis treatment. Horizontal shot.
Cosmetologist examining the hair on the Arm of a patient before beginning Electrolysis treatment. Horizontal shot.
iStock/Thomas_EyeDesign

jeder von uns steckt in seiner Haut, einer Schutzhülle, die bei allen Menschen einigermaßen gleiches Aussehen und doch jeweils ganz spezifische, ganz persönliche Eigenschaften hat.

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Univ.-Prof. Primarius Dr. Klemens Rappersberger

Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie © Foto: Felicitas Matern

Die Herkunft spielt eine große Rolle

Am besten erkennbar sind die Unterschiede der Haut an deren Farbe: Manche sind schneeweiß (Hauttyp 1), andere sind schwarz (Hauttyp 6), genetisch bestimmt durch die geographische Lage. Warum haben Menschen, die in südlichen Gefilden ihren Ursprung haben, „Schwarz-Afrikaner“ oder Aborigines in Australien eine dunkle Hautfarbe, Schotten, Iren, Isländer Skandinavier etc. dagegen eine helle, weiße Haut? Dazu sollten Sie wissen, dass UV-Licht (über-)lebens wichtig ist, da es in der Haut zur Bildung von Vitamin D führt. Aber UV-Licht ist auch das wichtigste Haut-Karzinogen, also der wichtigste Verursacher verschiedener Krebsformen der Haut, sowohl des weißen als auch des schwarzen Hautkrebses. In der südlichen Hemisphäre (Afrika, Südamerika, Australien etc.) ist die UV-Strahlung wesentlich höher als auf der nördlichen Erdkugel. Daher sind die Urbewohner der südlichen Hemisphäre dunkelhäutig, das Pigment der Haut schützt sie vor Hautkrebs.

Vorsicht Sonne!

Ausnahmen sind die hellen Handflächen und Fußsohlen – am bekanntesten ist uns dies durch den tragischen Tod von Bob Marley in Folge eines Melanoms am Fuß. Aber die Strahlung ist so groß, dass sie trotz der dunkleren Haut genügend Vitamin D im Körper erzeugt. Die helle Haut wiederum ist (über-)lebensnotwendig für Menschen, die in nördlichen Gebieten unserer Erde leben, damit sie trotz geringerer UV-Strahlung genügend Vitamin D bilden können. Dass wir in den letzten drei bis vier Jahrzehnten dennoch bei uns so eine so dramatisch große Zunahme von PatientInnen mit Hautkrebs beobachten, liegt wohl am geänderten Freizeitverhalten und auch Urlauben in südlichen Regionen. Wir genießen die Sonne oft zu viel, zu intensiv und erleiden leichter einen Sonnenbrand. Hüten Sie sich also vor zuviel Sonne, sie schädigt mehr, als sie Ihnen guttut.

Chronische Hautkrankheiten

Neben diesem offensichtlichen Farbunterschieden der Haut gibt es aber viele andere Unterschiede, die nicht mit freiem Auge zu erkennen sind, sondern in unseren Genen liegen, von Eltern an ihre Kinder vererbt werden, und oft, aber nicht immer, Grundlage für verschiedene, meist harmlose chronisch-entzündliche Hautkrankheiten sind. Klassische Beispiele sind die Schuppenflechte/Psoriasis und die Neurodermitis/atopische Dermatitis.

Haut und Psyche

Diese Krankheiten können aber, auch bei mildem Verlauf, für unsere PatientInnen oft psychisch sehr belastend sein, insbesondere wenn jeder diese sieht, wenn also das Gesicht oder die Hände betroffen sind. Zu ganz besonderer Belastung führen aber solche Entzündungen, wenn sie Intimregionen erfassen und damit unsere persönlichsten privaten Kontakte, unser Sexualleben beeinflussen.

Gute Behandlungsmethoden

Schuppenflechte, Neurodermitis und andere Hautkrankheiten, wie die Akne inversa, die auch unsere Intimregionen befallen und dort zu beträchtlichen Entzündungen führt, können zwar noch nicht geheilt, aber mit modernen Medikamenten fast immer völlig zur Abheilung, also „unsichtbar“ gemacht werden. In Österreich sollte daher kein Patient psychisch und physisch an den sichtbaren Entzündungen dieser Krankheiten leiden, egal, welche Körperteile betroffen sind.

Die Autoren der verschiedenen Beiträge in dieser Themenzeitung schildern ihre Erfahrungen aus ihrer ganz persönlichen Sicht. Es scheint mir, dass noch viel Aufklärungsarbeit notwendig ist, damit allen Betroffenen entsprechende ärztliche Hilfe zuteil wird.

Nehmen Sie meine Hinweise auf, allen kann geholfen werden!


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