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Diabetes bei Kindern managen – ein Job für die ganze Familie!

Foto: tarras79 via iStock

Die Diagnose Diabetes fordert einem Kind und seinen Eltern viel ab. Doch der neue Familienalltag mit Diabetes lässt sich mit moderner Medizintechnik managen. Worauf es dabei ankommt, steht hier. 

Familien, in denen ein Kind die Diagnose Diabetes erhält, stehen vor einer Veränderung ihres bislang gewohnten Alltags. Denn die Behandlung der Krankheit liegt, nach einer Schulung durch Experten, fortan großteils in den Händen der Eltern – und mit zunehmendem Alter des Kindes auch in dessen Verantwortung. Die Aufgabe: Der Zuckerspiegel des Kindes ist regelmäßig zu messen und seine Ernährung und seine körperlichen Aktivitäten sind entsprechend anzupassen. 

Wer mit moderner Diabetestherapie und -medizintechnik (noch) nicht vertraut ist, malt sich bei Erhalt der Diagnose Schwierigkeiten aus: Mehrmals täglich soll das Kind gepikst werden, um Blut zu gewinnen und die Werte des aktuellen Zuckergehalts darin zu prüfen. Das mag beim ersten Mal klappen, danach erinnert sich das Kind an den Schmerz, den der Pikser ihm machte, und wird sich weigern. Nachvollziehbarer Unwille zur Kooperation, Angst vor Schmerz und Wut auf die Eltern werden mit deren Aufgabe, die blutige Messung regelmäßig durchzuführen, immer wieder mal kollidieren. Ein Aufschub der Messung ist jedoch nicht möglich. Der Familienfriede ist in Gefahr. 

Und wenn schon Vater und Mutter an diesem Job verzweifeln, wie sollen ihn dann erst Betreuer in Kindergarten und Schule übernehmen? Ganz zu schweigen von der Aussicht auf die Pubertät, wo ein Teenager im Hormonchaos steckt und ganz andere Prioritäten setzt als seinen durcheinandergeratenen Zuckerstoffwechsel. Diese Fragen lassen Eltern in Schweiß ausbrechen. Umso wichtiger ist es, sie über den technischen Fortschritt der Diabetesmedizin zu informieren und den Familienfrieden zu retten.

Moderne Blutzuckermesstechnik erleichtert den Familienalltag

Denn beim Managen der alltäglichen Behandlung eines diabeteskranken Kindes leisten moderne Hightechsysteme zum kontinuierlichen Zuckermonitoring (rtCGM) große Hilfe. Sie liefern Blutzuckerwerte unblutig und in Echtzeit – auch via App auf Mamas und Papas Handy im Büro, während das Kind in Kita oder Schule fremdbetreut wird. Wobei hierzu vorab zu regeln ist, wie und wann die Eltern auf den ihnen angezeigten Verlauf der Zuckerkurven ihres Kindes reagieren. Ab einem gewissen Alter ist das Kind schließlich selbst, ebenso wie seine Betreuer vor Ort, in das Management integriert und auf eine adäquate Reaktion geschult. Offene und vertrauensvolle Kommunikation ist hier das Rezept zum friedvollen Miteinander. 

Wird ein Kind älter (etwa ab dem zwölften Lebensjahr), treten seine Eltern als Bezugspersonen nach und nach in den Hintergrund. Stattdessen orientiert sich der Jugendliche zunehmend am Denken, Reden und Handeln Gleichaltriger. Wer in dieser Zeit als anders angesehen wird, sei es weil er eine Brille oder Zahnspange trägt oder einen Diabetes hat, hat es oft schwer, Teil einer gewünschten Gruppe zu werden und zu bleiben. Nicht selten „versteckt“ ein Teenager deshalb seinen Diabetes, was die Therapie erschwert. Schlimmstenfalls riskiert er damit sein Leben. 

Hat ein diabeteskranker Jugendlicher seine Gesundheit als Motiv für das Diabetesmanagement verinnerlicht, ist er eher bereit zu kooperieren. Zumal sich die moderne Blutzuckermesstechnik unblutig und sogar mit dem Smartphone händeln lässt. Dennoch kann einem hormongesteuerten Teenager diese komplexe Aufgabe auch mal über den Kopf wachsen. Daher ist es ratsam, dass die Eltern die Verantwortung für das Diabetesmanagement nicht komplett an das Kind abgeben, sondern mit ihm teilen, wobei sie selbst dezent aus dem Hintergrund heraus agieren. Werden zudem vertrauenswürdige Personen im Umfeld des jungen Diabetikers (Lehrer, Trainer) über dessen Diabetesmanagement informiert und, noch besser, aktiv darin eingebunden, sichert ihm das den reibungslosen Ablauf seines Alltags zusätzlich. 

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