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Babyhaut

Empfindliche Kinderhaut braucht Zuwendung von Anfang an!

Hand der Mutter hält Füße ihres Neugeborenen Kindes
In Kooperation mit:
Foto: Alex Pasarelu via Unsplash
Hand der Mutter hält Füße ihres Neugeborenen Kindes
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Zarte Kinderhaut ist besonders empfindlich. Deshalb muss sie auch entsprechend gut geschützt werden. Wie Eltern die Haut ihrer Kinder richtig pflegen und diese so in ihrer noch „unfertigen“ Schutzaufgabe stärken können, erklärt Mag. Karin Hafner, Gründerin des Portals hautinfo.at, im Interview.

Mag. Karin Hafner

Mag. Karin Hafner

Gründerin hautinfo.at
Foto: hautinfo.at

Karin Hafner, warum ist Kinderhaut so empfindlich?

Die Haut eines Babys ist wie die eines Erwachsenen geschichtet, allerdings sind die Schichten viel dünner – Babyhaut ist insgesamt fünfmal dünner als die Haut eines Erwachsenen. Das ändert sich im Laufe der ersten sechs, sieben Lebensjahre. 

In der obersten Hautschicht (der sogenannten Hornschicht) sitzen die Zellen bei Babys weniger dicht. Die Haut ist entsprechend weniger pigmentiert, was erklärt, warum konsequenter Sonnenschutz ein Muss bei Babys und kleinen Kindern ist. Auch Schweiß- und Hauttalgdrüsen arbeiten in Baby- und Kleinkindhaut noch nicht vollumfänglich, sodass der natürliche Wasser-Öl-Film und der Säureschutzmantel auf der Haut auch noch nicht voll ausgeprägt sind. Das erklärt, warum Baby- und Kleinkindhaut zu Trockenheit neigt. Und es macht klar, warum die natürliche Schutzbarriere der Haut bei den Kleinsten noch durchlässiger ist als bei Erwachsenen. Sie reagiert auf chemische, physikalische und mikrobielle Reize besonders empfindlich. 

Wie sollten Eltern die Haut ihrer Kinder pflegen, um diese in ihrer Schutzaufgabe zu stärken?

Ausgehend vom Bedarf der Kinderhaut an Feuchtigkeit und Fett sollten die Eltern regelmäßig Pflege auftragen, die genau das bietet. Zugleich gilt es, Produkte zu verwenden, die die Haut der Kleinen nicht mit irritierenden oder schädigenden Stoffen belasten. Es lohnt sich, von Kinderärzt:innen, Hausärzt:innen oder auch Apotheker:innen Tipps für spezielle Pflege von empfindlicher Kinderhaut anzunehmen. Denn letztere ist nicht mit empfindlicher Erwachsenenhaut gleichzusetzen und verlangt eine andere Behandlung! 

Welche Inhaltsstoffe sind gut, welche schlecht für Kinderhaut?

Ein guter Feuchtigkeitsspender ist Urea (Harnstoff). Auch Panthenol ist als Inhaltsstoff empfehlenswert. Salz und Schlamm aus dem Toten Meer tragen dazu bei, dass der Feuchtigkeitshaushalt der Haut ausbalanciert wird, sie beugen so trockener Haut vor. Rückfettendes, natürliches Mandel- oder Olivenöl bringt empfindlicher, trockener Haut die nötige Portion Fett. 

Von Produkten mit folgenden Inhaltsstoffen sollten Eltern die Finger lassen:

PEGs (Polyethylenglykol) oder PEG-Derivate – Die Emulgatoren oder waschaktiven Tenside machen die Haut nur noch durchlässiger.

Parabene – Sie können Allergien auslösen oder gar den Hormonhaushalt des Kindes beeinflussen.

Mineralöle und Silikone – Diese bilden einen undurchlässigen Film auf der Haut und behindern so ihre natürliche Atmung.

Künstliche Duftstoffe und Parfum – Sie können die Haut reizen und Allergien auslösen.

Was tun, wenn die Kinderhaut Probleme macht?

Wer der Haut des eigenen Nachwuchses von Anfang an Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt, bemerkt etwaige Hautprobleme früh. Bei Hautauffälligkeiten, die nach wenigen Tagen nicht von selbst verschwinden, ist ein Besuch bei Ärzt:innen ratsam. Wird hier tatsächlich der Beginn einer chronischen Hautkrankheit wie Neurodermitis diagnostiziert (eine der häufigsten Hautkrankheiten; jedes siebte Kind leidet daran), dann sollten ausschließlich speziell auf die Krankheit abgestimmte Behandlungen und die zugehörige Hautpflege angewendet werden. 

Vielen Dank, Karin Hafner, für dieses Gespräch! 

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