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Allergien -wenn das Immunsystem überreagiert

Allergy - haselnut blossom - Hay Fever
Allergy - haselnut blossom - Hay Fever
iStock/schulzie

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems gegenüber Substanzen, welche bei NichtallergikerInnen keinerlei Reaktionen hervorrufen, da diese eigentlich vollkommen harmlos sind.

Die allergieauslösenden Substanzen, auch Allergene genannt, gelangen auf verschiedene Art und Weise in den menschlichen Körper. Je nach ihrer Herkunft unterscheidet man zwischen Inhalations-, Nahrungsmittel-, Kontakt- und Insektengift-allergenen. Bei Inhalationsallergenen handelt es sich zum Beispiel um Hausstaub, Tierhaare, Pollen, Milben, Gräser oder Sporen von Schimmelpilzen. Diese werden über die Atemluft aufgenommen. Nahrungsmittelallergene kommen unter anderem in Weizen, Kuhmilch, Fisch, Ei, Früchten oder Soja vor und gelangen über das Essen in den Körper.

Über die Haut werden die so genannten Kontaktallergene aufgenommen, sie können in Farben, Modeschmuck, Reinigungsmitteln oder Kosmetika enthalten sein. Insektengiftallergene können durch Stiche von Insekten übertragen werden, wobei Bienen- und Wespenstiche zu den häufigsten Allergieauslösern zählen.

Immunschwäche als Ursache

Sehr viele Menschen sind von Allergien betroffen, die Ursachen dafür können jedoch so unterschiedlich sein wie die Allergene selbst. Besonders anfällig sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Manche Impfstoffe, Medikamente oder Chemikalien können allergische Reaktionen auslösen, da diese Substanzen die wichtigen Aufgaben der Thymusdrüse erheblich beeinträchtigen. Diese gilt als die „Schule” der T-Lymphozyten, Abwehrzellen, welche die Allergene erkennen und unschädlich machen können. Die T-Lymphozyten tragen dazu bei, allergische Reaktionen abzufangen oder sie zumindest zu reduzieren.

Wenn die Nebenniere schwächelt

Auch Probleme mit den Nebennieren können Allergien Vorschub leisten. Die Nebennierenrinde produziert unter anderem Cortison und Cortisol. Diese sogenannten Stresshormone sind aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung in der Lage, allergische Reaktionen abzufangen. Ist die Funktion der Nebennieren jedoch beeinträchtigt, besteht die Gefahr, dass dies nicht mehr gelingt. Geschwächte Nebennieren sind häufig ein Resultat einer zu zucker- und kohlenhydratreichen Ernährung.

Auch ein hoher Kaffee- oder Alkoholkonsum beansprucht die Nebennieren übermäßig. Hauptursache für eine Nebennierenschwäche sind jedoch chronische Stresssituationen. Bei einer erschöpften Nebenniere nimmt die Produktion von Cortison und Cortisol ab, und in gleichem Maße nimmt die Allergiebereitschaft des Körpers zu.

Eine Vielzahl an Symptomen

Die Symptome einer Allergie können sehr unterschiedlich sein, und nicht unbedingt lassen sie gleich auf eine Allergie schließen. Es kann sein, dass Symptome wie Schnupfen oder Husten zunächst auf eine einfache Verkühlung hindeuten. Erst wenn diese über einen längeren Zeitraum anhalten, scheint eine Allergie immer wahrscheinlicherzu sein. Aber nicht nur Husten und Schnupfen zählen zu typischen Allergiesymptomen. Dazu gehören auch starker Tränenfluss, Juckreiz, Asthma, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Hautausschläge und noch viele andere Phänomene. Oftmals treten mehrere dieser Symptome zeitgleich auf.

Allergiefrei urlauben

Betroffene sollten sich von einer Allergie nicht einschränken lassen, vor allem der Umgang mit der eigenen Allergie ist in den meisten Fällen gut handzuhaben. Schwieriger kann es aber beispielsweise im Urlaub werden. Aber auch hier gibt es Lösungen. Immer mehr Hotels sind speziell auf die Bedürfnisse von AllergikerInnen eingerichtet und erlauben es Betroffenen, einen allergiefreien Urlaub zu genießen. Diese Hotels setzen auf allergikergeeignete Hotelzimmer, individuell zusammenstellbare Menüs und befinden sich in pollenarmen Regionen.

So testet man Allergien

Um herauszufinden, ob Sie an einer oder gar mehreren Allergien leiden, sollten Sie zunächst das Gespräch mit Ihrem Hausarzt suchen. Sofern dieser nicht selbst Allergietests durchführt, werden Sie an einen Allergologen überwiesen.

Ein wichtiger Schritt zum Feststellen einer Allergie ist dann ein ausführliches Gespräch, in welchem Ihre Krankheitsgeschichte besprochen wird. Dabei kann der Allergologe herausfinden, wann, wie oft und welche Beschwerden auftreten. Zudem lässt sich überprüfen, ob etwa ein erhöhtes Allergierisiko durch bereits erkrankte Elternteile besteht. Anhand von möglichst genauen Angaben können so wichtige Rückschlüsse auf eine etwaige Allergie gezogen und die weiteren Untersuchungen mit Ihnen geplant werden.

Nach dem Patientengespräch folgt eine Untersuchung von Nase, Augen und Haut, um entsprechende Entzündungen und Reizungen festzustellen. Kann eine Allergie nicht ausgeschlossen werden, beginnt der Arzt mit einem Test, welcher die Reaktionen des Patienten auf verschiedenste Allergene untersucht.

In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen Hauttest, bei dem Tropfen mit bestimmten Allergenlösungen auf den Unterarm aufgetragen und mit einer kleinen Lanzette eingeritzt werden. Reagiert der Patient auf eines der Allergene, kommt es im Bereich des entsprechenden Allergentropfens zu Rötung und Juckreiz. Abschließend werden das Ergebnis und die Behandlungsmöglichkeiten mit dem Arzt besprochen.

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