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Schlaf und Erholung

Fernab von gut geschlafen

iStock/Kubkoo

Mit diesen Tipps gelingen ihnen erholsame Nächte auf Reisen, in fremden Betten und an ungewöhnlichen Orten.

Katharina Kunzmann

freie Journalistin und Bloggerin © Foto: Sophie Wanninger

Schlaf ist ihr größtes Hobby. Die Themen des Blogs diewillnurschlafen.de reichen von den besten Einschlaftipps bis hin zu News aus der Branche rund um Betten, Kissen und Co. Daneben geht es um Träume, Schnarchen den perfekten Pyjama oder Apps zur Entspannung. Das Buch zum Blog heißt: „Ab ins Bett. Eine traumhafte Reise in die Welt des Schlafes“ und ist im Goldmann Verlag erschienen. ISBN 9783442159352

Tipp 1

Die Basis für guten Schlaf während ihres nächsten Abenteuers schaffen Sie bereits Zuhause – mit guter Planung und Vorbereitung. Klingt öde, ist später aber Gold wert. Denn, wer vorausschauend handelt, vermeidet Stress noch bevor die Reisestrapazen beginnen. Legen Sie vor der Abreise alle Unterlagen bereit, buchen Sie ihre Transporte, checken Sie ein und packen Sie ihre Koffer. Ins Handgepäck wandern – vor allem vor langen Reisen – Nackenkissen, Schlafmaske, Ohrstöpsel oder Kopfhörer mit Noise Cancelling. Denken Sie auch an Dinge, die Sie zuhause vor dem Schlafengehen täglich nutzen, etwa die Haarbürste oder ein Beutel ihrer liebsten Teesorte. Vertraute Rituale helfen, ihrem Gehirn beim Runterkommen udn somit in Schlafstimmung zu kommen.

Der Tag vor der Reise ist dann meist kein gewöhnlicher – sollte er aber sein. Denn dank ihrer guten Vorbereitung gibt es nicht mehr viel zu erledigen und Sie können ihren normalen Tagesablauf beibehalten. Zur gewohnten Zeit aufstehen, essen, Sport treiben. Auch das mag öde klingen, aber da Reisen ohnehin aufregend, anstrengend und chaotisch ist, tut Routine gut, um Ihre Nervosität zu mindern. Denn: Wer aufgewühlt ist, der findet keine Ruhe und erst recht keinen Schlaf.

Tipp 2

Ohne Hektik oder Sorge etwas vergessen zu haben, erreichen Sie entspannt ihren Zug, Bus oder Flug. Nun dürfen Sie es sich bequem machen. Bequem? Eingequetscht zwischen Sitznachbarn, kaum Beinfreiheit und umgeben von fremden Geräuschen kann von Komfort keine Rede sein. Also das Beste aus der Situation machen: Damit in den klimatisierten Räumen aus einem bibbernden brrr schnell ein seeliges zzz wird, Kuschelsocken, einen warmen Pullover und einen Schal überziehen. Letzterer wärmt nicht nur, sondern kann auch bei der Suche nach der idealen Schlafposition helfen. Legen Sie den Schal um die Kopfstütze ihres Sitzes und binden Sie ihren Kopf fest – eng, aber nicht zu stramm, damit der Kopf nicht verrutschen kann. Damit beugen Sie einem überdehnten Nacken vor und verhindern, dass Sie ungewollt auf Kuschelkurs mit dem Nachbarn gehen. Den Schal können Sie zusätzlich über ihre Ohren und Augen ziehen, um für ein bisschen Privatsphäre zu sorgen. Sieht nicht glamourös aus, klar, doch den Schäfchen, die Sie bald zählen werden, ist das egal.

Und noch ein Tipp: An Bord von Flugzeugen muss die Crew regelmäßig überprüfen, ob Sie angeschnallt sind. Den Gurt daher sichtbar über der Kleidung oder Decke verschließen. So werden sie wenigstens nicht aus den Träumen gerissen, wenn Sie endlich eingeschlafen sind.

Tipp 3

Sind Sie dann am Reiseziel angekommen, wartet die nächste Herausforderung auf Sie: die erste Nacht in einer fremden Umgebung. Diese ist häufig alles andere als erholsam. Denn aufgrund des sogenannten First-Night-Effekts schläft man an fremden Orten zunächst schlechter. Der Grund: Selbstschutz. Forscher der Brown Universität haben herausgefunden, dass unsere linke Gehirnhälfte in einer unbekannten Umgebung auch im Schlaf aktiv bleibt. So sind Sie, ob Sie wollen oder nicht, während der Nacht im Hab-Acht-Modus und wachen schon bei der kleinsten Störung auf – und fühlen sich am nächsten Tag wie gerädert.

Um den First-Night-Effekt ein wenig abzuschwächen, sollten Sie sich mit Vertrautem umgeben – nicht nur auf Reisen in Hotels. Schlafen Sie in einer neuen Wohnung auf ihrer alten, gewohnten Matratze, nehmen Sie ihr eigenes Kissen mit zu Besuchen bei der Verwandtschaft, schlüpfen Sie in ihren eigenen Pyjama vor der ersten Nacht im Zelt und hören Sie zum Einschlafen ihre Lieblingsmusik, wenn aus einem Treffen in der Bar eine spontane Übernachtung wurde.

Tipp 4

Auf dem Weg zu neuen Abenteuern durchfliegen Sie manchmal gleich mehrere Zeitzonen. Die Folge: Jetlag. Eine weitere Hürde auf dem Weg zum guten Schlaf auf Reisen, die es zu überwinden gilt. Jetlag ist bei Flügen nach Osten, etwa nach Asien, heftiger als bei Flügen nach Westen. Der Grund: Es fällt besonders schwer, Tage zu verkürzen. Fliegen Sie jedoch nach Westen, etwa nach Amerika, reisen Sie mit dem Licht und verlängern ihren Tag. Das stecken Sie leichter weg. Ähnliches Prinzip gilt bei der Schichtarbeit: Vielen Arbeitern scheint es leichter zu fallen, wenn ihre Schichten vorwärts rotieren; also von der Frühschicht zur Spätschicht und dann in die Nachtschicht.

Das Sonnenlicht ist für unseren Körper immer der wichtigste Taktgeber, um unsere innere Uhr mit der äußeren in Einklang zu bringen. Daher raus an die frische Luft und möglichst lang im Hellen aufhalten. So kann sich Ihr Körper schneller an die neue Zeitzone anpassen und der Jetlag verläuft milder – egal, ob Sie sich gerade erst ins neue Abenteuer stürzen oder schon auf dem Weg nach Hause sind.

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