Home » Sehen » Office-Eye-Syndrom
Sehen

Office-Eye-Syndrom

Foto: Grzegorz Walczak via Unsplash

Das Trockene Auge und die damit verbundenen Beschwerden, wie Tränen, Brennen, Jucken, Stechen oder Rötung der Augenoberfläche, treten mit zunehmender Häufigkeit auf. Mitverantwortlich ist unter anderem unser moderner Lebensstil, wobei mehr und mehr Zeit vor Bildschirmen, Tablets oder Smartphones verbracht wird. In Kombination mit Umgebungsluft mit niedriger Luftfeuchtigkeit, wie sie in klimatisierten Räumen mit eingeschränkter Möglichkeit der Lüftung auftritt, spricht man vom Office-Eye-Syndrom. 

Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits

Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie, Mitglied der ÖOG-Kommission für Trockenes Auge und Oberflächenerkrankungen
Foto: R. Voraberger

Bildschirmarbeit

Ein gut funktionierender Lidschlag ist essenziell für die Befeuchtung der Augenoberfläche. Beim Lidschluss taucht die Lidkante des Oberlides in den Tränensee am unteren Augenlid ein. Mit dem erneuten Öffnen des Lides spannt sich der Tränenfilm über die Augenoberfläche auf und verbleibt dort für mehrere Sekunden. Durch den Lidschlag werden auch kleine Partikel von der Augenoberfläche ausgeschwemmt und das fetthaltige Sekret der Meibom-Drüsen wird entleert. Blickt man länger als 15 Minuten konzentriert auf einen Bildschirm, sinkt zum einen die Lidschlagfrequenz von etwa zehn- bis 15-mal pro Minute auf etwa fünf- bis zehnmal pro Minute. Zum anderen steigt die Anzahl der inkompletten Lidschläge. Beide Effekte beeinträchtigen die oben genannten Funktionen des Lidschlages, wodurch die Effizienz der Befeuchtung sinkt. 

Trockene Umgebungsluft

Wie bereits erwähnt, muss der Tränenfilm zwischen den Lidschlägen intakt bleiben, um eine adäquate Befeuchtung zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang spricht man von der sogenannten Tränenfilmstabilität. Ist die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit gestört (zum Beispiel beim Lipidmangel) oder kommt es zur vermehrten Verdunstung (etwa in Räumen mit geringer Luftfeuchtigkeit), wird der Tränenfilm instabil und die Augenoberfläche trocknet stellenweise aus. Dabei können eine chronische Reizung und mikroskopische Schäden an der Augenoberfläche entstehen, die die charakteristischen Beschwerden des Trockenen Auges auslösen. 

Was können Sie tun?

Um den Beschwerden des Office-Eye-Syndroms vorzubeugen, legen Sie regelmäßige Pausen während der Bildschirmarbeit ein und sorgen Sie für eine ausreichende Befeuchtung der Umgebungsluft, um die Verdunstung der Tränenflüssigkeit zu reduzieren. Darüber hinaus stehen Augentropfen zur Befeuchtung der Augenoberfläche zur Verfügung. Im Allgemeinen sollte auf Tropfen ohne Konservierungsmittel zurückgegriffen werden. Ihre Augenärztin oder Ihr Augenarzt berät Sie gerne über weitere Therapiemöglichkeiten im Zusammenhang mit dem Office-Eye-Syndrom. 

Nächster Artikel