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Sehen im Alter

Foto: Alex Blajan / Unsplash

Die AMD ist eine der häufigsten Augenerkrankungen der über 50-Jährigen.

AMD ist die Abkürzung für „Altersbedingte Makuladegeneration“. Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Erkrankung des Zentrums der Netzhaut, der Macula lutea (Gelber Fleck). Diese Erkrankung des Auges ist auch als „Netzhautverkalkung“ bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, an AMD zu erkranken, steigt mit dem Alter. Außerdem vermutet man einen Zusammenhang mit den Faktoren Fehlsichtigkeit, Vererbung und den Lebensgewohnheiten der Erkrankten.

Die AMD ist mit circa 30 Prozent die häufigste Erkrankung, die zu einem schweren Sehverlust bei den über 50-Jährigen führt. Man unterscheidet zwischen „trockener“ und „feuchter“ AMD. Die trockene Form ist häufiger, verläuft langsamer und ist zurzeit nicht heilbar. Die feuchte Form ist seltener (circa zehn bis 20 Prozent der Fälle), verläuft aggressiv und kann durch neue Therapien gut behandelt werden.

Bei der „trockenen“ AMD kommt es über Jahre als Folge von Ablagerungen (Drusen) zum Verlust von Sinneszellen der Netzhaut. Wenn die Drusen des Frühstadiums für längere Zeit bestehen, können sie die Makula beeinträchtigen, da ihre Struktur geschwächt wird (Atrophie) und die Funktion der Lichtrezeptoren nicht mehr erfüllt werden kann.

Symptome:

Im Frühstadium kann das Sehen einer betroffenen Person unscharf oder gestört erscheinen, in der Mitte des Gesichtsfeldes wird ein Schatten oder ein zentraler, grauer Fleck gesehen. Linien oder Objekte werden verzerrt wahrgenommen, aber auch Veränderungen des Farbsehens sind möglich. Mit einem einfachen und effektiven Test, dem Amsler-Netz, können schon früh die oft nur sehr geringen Sehveränderungen festgestellt werden. 

Sehtest mit dem Amsler-Gitter:

Das sogenannte Amsler-Gitter besteht aus weißen Kästchen auf schwarzem Grund, mit einem weißen Punkt in der Mitte.

Amsler-Gitter. Foto: ZVG

Diagnose:

Um eine AMD diagnostizieren zu können, werden verschiedene Untersuchungen vorgenommen, wie zum Beispiel die Untersuchung des Augenhintergrundes. Dies erfolgt mittels Augenspiegelung (Ophthalmoskopie), oft mithilfe pupillenerweiternder Augentropfen. Der vordere Augenbereich sowie der Glaskörper werden mittels Spaltlampe und spezieller Lupe untersucht (Biomikroskopie).

Zeigen sich entsprechende Auffälligkeiten, wird der Augenhintergrund (durch Augenhintergrundfotografie) festgehalten, das heißt mit einer speziellen digitalen Kamera aufgenommen. Durch mehrmaliges „Abfotografieren“ in zeitlichen Abständen kann ein Fortschreiten der Erkrankung beobachtet werden.

Liegt der Verdacht auf die Entwicklung einer feuchten Form vor, wird eine weitere Untersuchung vorgenommen – die Fluoreszenzangiografie. Bei dieser wird über die Armvene ein fluoreszierender Farbstoff gespritzt. Außerdem kann eine optische Kohärenztomografie vorgenommen werden. Diese wird auch zur Kontrolle der Therapie genutzt. Bei der optischen Kohärenztomografie handelt es sich um eine Untersuchungsmethode, mit deren Hilfe unter anderem die Netzhaut in hoher Auflösung optisch abgebildet, in Schichten dargestellt und ihre Dicke gemessen werden kann. Die Messung erfolgt dabei, ohne dass das Auge berührt wird.

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