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Augengesundheit ist mehr als nur gutes Sehen

Doctor and patient in ophthalmology clinic
Doctor and patient in ophthalmology clinic
iStock/Vasyl Dolmatov

Aufgrund moderner Untersuchungsmethoden können wir zunehmend bereits am gesunden Auge frühzeitig Veränderungen erkennen und behandeln. Voraussetzung ist allerdings der rechtzeitige und regelmäßige Besuch beim Augenarzt.

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Dr. Peter Gorka

Präsident der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG) © B. Steiner

Die Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (ÖOG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der österreichischen Augenärzte. Sie vertritt rund tausend in Ordinationen oder in den Spitälern tätige Augenärztinnen und Augenärzte.

Denn viele Augenerkrankungen verursachen keine Schmerzen und bleiben daher oft lange unerkannt. Unbehandelt können sie zu starker Schädigung der Sehkraft oder sogar zu Blindheit führen. Die Erhaltung der Augengesundheit unserer PatientInnen liegt uns sehr am Herzen, darum: Kommen Sie zum Augencheck!

10 Gründe für einen Besuch beim Augenarzt:

  1. Mutter-Kind-Pass-Untersuchung: Für Kleinkinder sind zwei Augenuntersuchungen vorgesehen. Damit können Schielen, Fehlsichtigkeit und Augenerkrankungen rechtzeitig entdeckt werden. Die Erkennung von Fehlsichtigkeit im Kindesalter ist von besonderer Bedeutung, zumal hier die Weichen für’s Leben gestellt werden.
  2. Starke Kurzsichtigkeit (Myopie) ist vererbbar und geht mit einem erhöhten Risiko für Netzhauterkrankungen, Glaukom und altersbedingter Makuladegeneration einher. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen helfen, die Myopie rechtzeitig zu erkennen, gegenzusteuern und Folgeerkrankungen zu verhindern.
  3. Trockene Augen sind nicht nur eine lästige Gesundheitsstörung, sondern manchmal Zeichen einer schweren Erkrankung. Auch gute Sehschärfe allein ist noch kein Beweis für gesunde Augen. Erst eine komplette Untersuchung der Augen bringt Sicherheit. 
  4. Nicht jede/r verträgt Kontaktlinsen. Untersuchung und regelmäßige Kontrollen durch den Facharzt ersparen Ihnen böse Erfahrungen und gravierende Folgeschäden.
  5. Verletzungen des Auges sind eine ernste Sache und erfordern den sofortigen Arztbesuch.
  6. Die Alterssichtigkeit beginnt oft schon mit 40 Jahren. Bestimmte Augenkrankheiten treten jetzt gehäuft auf. Besonders Bildschirmarbeiter klagen über Sehstörungen. Sie haben ein Recht auf die augenärztliche Untersuchung.
  7. Aufgrund unserer höheren Lebenserwartung besteht statistisch eine erhöhte Chance, an einer altersbedingten Makuladegeneration(AMD) zu erkranken. Unbehandelt kann das zu schweren Sehbeeinträchtigungen führen, die ein selbstständiges Leben fast unmöglich machen.
  8. Menschen, deren Bluthochdruck reguliert wird und DiabetikerInnen brauchen die regelmäßige Beobachtung ihres Augenhintergrundes. Bei schlechter Einstellung des Blutzuckers oder wenn der Diabetes lange unerkannt blieb, kommt es zu Veränderungen an der Netzhaut. Je später die Diagnostik und die Therapie des Diabetes und der Netzhautschäden, umso schwerwiegender ist der Sehverlust.
  9. Grauer Star kann mit einer wenig belastenden Operation beseitigt werden. Neun von zehn Senioren über 60 haben ihn. Bei den meisten kann die Sehkraft wieder hergestellt werden.
  10. Grüner Star (Glaukom) ist eine tückische Erkrankung des Sehnervs, die langsam das Gesichtsfeld einengt und unbehandelt bis zur Erblindung führt. Diese Krankheit kann viele Jahre unbemerkt bleiben. Nur mit umfassenden Untersuchungen der Augen kann das Glaukom frühzeitig erkannt werden.  

Was passiert eigentlich beim Augenarzt-Besuch?

Die Untersuchung bei einer Augenärztin oder einem Augenarzt folgt meist einem bestimmten Schema: Nach einem Gespräch über die Art und Stärke der Beschwerden wird ein Sehtest gemacht, der die Sehschärfe jedes Auges prüft. Dann untersucht die Ärztin oder der Arzt die Augen von außen, betrachtet sie mithilfe des Spaltlampenmikroskops genauer und misst den Augeninnendruck. Vor manchen Untersuchungen werden Augentropfen gegeben, um die Pupille für eine gewisse Zeit zu erweitern. Dadurch lässt sich der Augenhintergrund besser beurteilen, zudem ist bei Kindern nur dadurch die Brechkraft der Augen exakt zu messen. Je nach vorhandenen Beschwerden und Vorerkrankungen wird dieser Ablauf variiert und durch Zusatzuntersuchungen ergänzt.

Die Erklärung der wichtigsten Untersuchungsmethoden beim Augenarzt/der Augenärztin finden Sie auf der Website der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG) www.augen.at unter: Wissenscenter – A bis Z der Augengesundheit.


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