Home » Tiergesundheit » Vegan als Hund – geht das?
Tiergesundheit

Vegan als Hund – geht das?

Foto: Anna Buchberger

Wer auf Familienfotos nie fehlen darf, auf unserem Sofa schläft und oftmals sogar den eigenen Geburtstag feiert, hat auch bei der Ernährung nur das Beste verdient.

Ein kurzer Steckbrief zu Franky:

 Drei Jahre alt, er war ein Strassenhund in Ungarn und ist seit einem Jahr bei uns. Die Rasse ist bei ihm schwer zu bestimmen, aber ein Dackel ist er definitiv zum Grossteil. 

Du ernährst deinen Hund Franky schon seit Tag eins komplett vegan. Wie kam es dazu?

Als ich beschlossen hatte, einen Hund zu adoptieren, setzte ich mich schon im Vorfeld sehr ausführlich mit dem Thema Hundeernährung auseinander. Für mich als Veganerin war klar, dass ich kein Fleisch füttern möchte.

Die Gründe sind unterschiedlich: Zum einen haben viele Menschen festgestellt, dass eine vegane Kost für ihre Vierbeiner bei Allergien, Verdauungsproblemen und Magensensibilität helfen kann. Zum anderen ist auch der Umwelt- und Ethikgedanke ein wesentlicher.

Fakt ist: Hunde sind omnivore Lebewesen, genau wie wir Menschen. Das bedeutet, sie können lebenswichtige Nährstoffe rein aus Pflanzen beziehen und verstoffwechseln.

War es anfangs schwierig, auf all die richtigen Mineralien und Bausteine zu achten? Hast du dir irgendwoher Hilfe geholt?

Nein, es war absolut nicht schwierig. Franky kam in einem Alter von zwei Jahren zu uns, das heisst, er war ausgewachsen und man musste auf keine spezielle Versorgung mit einzelnen Nährstoffen achten. Welpen im Wachstum haben einen völlig anderen Bedarf, dieser kann vegan gedeckt werden, allerdings ist hierfür der Zuzug eines Profis zu empfehlen. 

Für erwachsene Hunde gibt es vegane Alleinfutter. Das bedeutet, im Futter sind bereits alle notwendigen Nährstoffe enthalten, die der Hund für ein gesundes Leben braucht. Wenn man trotzdem Zweifel an der ausreichenden Nährstoffzufuhr durch veganes Futter hat, findet man im Internet zahlreiche Experten und auch Tierärzte, die einem jegliche Sorgen nehmen können. 

Worauf hast du gelernt besonders zu achten, um möglichen Problemen einer rein pflanzlichen Ernährung vorzubeugen?

Franky ist durch die Hauptfütterung mit verschiedensten vollwertigen veganen Alleinfuttern sehr gut grundversorgt. Zwischendurch koche ich auch gerne für ihn. Hier muss man ein bisschen aufpassen, denn nicht jedes Obst und Gemüse ist für den Hund verzehrbar.

Hülsenfrüchte sind zum Beispiel ein guter Energie- und Proteinlieferant. Da kommt es aber stark auf den Hund beziehungsweise sein Gewicht an, einige vertragen diese auch nicht.

Wenn man sich dafür entscheidet, seinen Vierbeiner rein mit Selbstgekochtem zu versorgen, sollte man darauf achten, einige Nährstoffe und Spurenelemente dem Essen beizumengen. Hierfür gibt es Nährstoffpulver, die zum Anreichern verwendet werden können. Für eine angemessene Ration bei Selbstgekochtem sollte wiederum ein Experte zugezogen werden.

Merkst du einen Unterschied in Frankys Gesundheit im Vergleich zu anderen Hunden?

Erst kürzlich wurde ein Blutbild von Franky gemacht, um zu sehen, ob er ausreichend versorgt wird. Das Ergebnis hat sogar unseren Tierarzt überrascht, denn Frankys Werte haben sich in allen Bereichen verbessert. Er ist also topfit. 

Eine gute Ernährung ist wie bei uns Menschen auch die Basis eines gesunden Hundelebens. Das wird oft unterschätzt. Ich denke also, gerade wenn der Hund Beschwerden hat, kann eine pflanzenbasierte Fütterung ein guter Ansatz sein, diese in den Griff zu bekommen.

Rezept für Bananenleckerlis

2 sehr reife Bananen (zerdrückt)
1 Handvoll Haferflocken
ca. 100 g Buchweizenmehl
1 EL Kokosöl
1 TL Leinsamen

Alle Zutaten gut mischen und kleine Kleckse auf dem Backblech verteilen.
Bei 160 Grad ca. 20 min backen.
Die Leckerlis lassen sich auch gut einfrieren!

Foto: Anna Buchberger
Nächster Artikel