Haben Sie sich schon mal auf eine Geschlechtskrankheit testen lassen?
Viele schrecken bei diesem, oft schambehafteten, Thema zurück und stellen ihre Gesundheit hinten an. Dabei zeigen die letzten Jahre, dass die Anzahl von Neuinfektionen kontinuierlich wächst. Beispielsweise stieg die Syphilis-Inzidenz zwischen 2009 und 2015 um 149 % an. Auch Chlamydien verbreiten sich immer mehr – vor allem in der Altersgruppe der 15–25-Jährigen.
In Deutschland gibt es zahlreiche kostenlose Testmöglichkeiten. Diese werden jedoch oft nicht in Anspruch genommen – woran liegt das?
Sexuelle Gesundheit, bzw. Krankheit, wird immer noch tabuisiert. Dieses Schweigen führt zu einer Stigmatisierung der Betroffenen. Besonders groß ist bei einer Erkrankung daher die Angst vor den möglichen sozialen Folgen nach einem positiven Testergebnis, zum Beispiel wenn Partner:innen kontaktiert werden müssen. Aus Angst vor den Konsequenzen einer Infektion gehen viele erst gar nicht zum Testen.
Um eine Infektion zu verhindern, ist das Kondom die sicherste Option. Dennoch benutzt fast ein Viertel der Singles keine. Ihre Entscheidung basiert auf der Annahme, dass sie angeblich “gesund” seien. Dieses Denken zeigt, dass die Gefahr einer Infektion oftmals ausgeblendet oder als unwahrscheinlich erachtet wird.
Es ist dringend notwendig, dass wir als Gesellschaft Stigmatisierungen und Vorurteilen entgegenwirken. Das muss unser Beitrag sein, um uns und andere zu schützen.