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Gesund im Alter

Das Beste kommt zum Schluss

Foto: ad mediterraneum

Naturverbunden bis über den Tod hinaus: Warum die letzte Ruhestätte nicht unbedingt der Friedhof sein muss und welche Vorteile eine alternative Bestattungsform hat.

Plötzlich kommt der gefürchtete Anruf: „Die Oma ist gestorben.“ Viele sind mit der Situation überfordert. Das ist ganz normal. Der Tod eines lieben Menschen ist ein Ausnahmezustand voller Schmerz, Trauer und Verzweiflung. Doch was ist im Falle eines Todesfalls zu tun? Zuerst muss ein Arzt den Tod feststellen und eine Meldung beim Standesamt erfolgen. Danach sollte so rasch als möglich ein Termin für ein Trauergespräch beim Bestatter vereinbart werden. Denn dort werden alle Fragen, die sich bezüglich notwendiger Formalitäten, der Gestaltung einer individuellen Trauerfeier und der Art der Bestattung auftun, ausführlich und einfühlsam beantwortet.

Der Tod ist kein Tabu

Leben und Tod gehören zusammen. Während der Tod früher kein Tabuthema war und feierlich zelebriert wurde, muss es heute meist schnell gehen. Es bleibt viel zu wenig Raum für einen würdevollen Abschied. Aber Traditionen können erneuert werden und das Alte mit dem Neuen eine trostvolle Symbiose eingehen. Hierbei kann man den Bestatter des Vertrauens um Hilfe bitten. Es lohnt sich der Trauer Zeit zu geben: Der Verstorbene kann zum Beispiel durchaus eine Weile zu Hause bleiben. Er ist Teil der Familie und es ist immer genug Zeit, ihn selbst zu waschen und anzuziehen. Dies kann auch im Beisein eines Bestatters geschehen, der bei diesem Schritt hilft und berät.

Die Erdbestattung modernisieren

Obwohl Einäscherungen und Urnenbestattungen von Jahr zu Jahr zunehmen, ist die Erdbestattung nach wie vor die häufigste Variante. Sie wird oft als konservativ und altmodisch erlebt. Aber auch sie ist durchaus erneuerbar und modernisierbar. Statt einem traditionellen Ablauf kann man sich bewusst für neue und vor allem maßgeschneiderte Rituale entscheiden. So ist es beispielsweise möglich, den Sarg vor dem Verlassen der Aufbahrungshalle zu bemalen oder auch mit den Unterschriften der Trauergäste zu versehen. Eine schöne Geste ist es auch, statt dem üblichen Löffel Erde duftende Blütenblätter als letzten Gruß auf den Sarg ins offene Grab zu streuen.

Alternativen gefällig?

Die Urnenbestattung ist eine saubere, moderne Form der Bestattung, welche ganz besondere Verabschiedungen ermöglicht. Falls der Verstorbene zu Lebzeiten beispielsweise oft in der Natur unterwegs war, ist es für viele Hinterbliebene ein großer Trost zu wissen, dass es im Sinne des Verstorbenen wäre, die Asche auf einer Wiese oder auf einem Berg oder einer Almwiese zu verstreuen. Doch Achtung, dies ist beispielsweise in der Schweiz erlaubt, aber in Österreich darf grundsätzlich keine Asche verstreut werden. Deswegen sollte man über den Tellerrand blicken. Warum nicht die letzte Reise verlängern? Hinzu kommt, dass diese sehr persönlichen Rituale und individuellen Gesten des Abschieds inmitten der Natur unter Umständen viel mehr Trost und Hoffnung schenken, anstatt einem Sarg nachzublicken, der in die Erde hinabgelassen wird.

Letzte Ruhestätte im Wald

Trauerfeiern lassen sich heutzutage mit Hilfe des Bestattungsinstitutes jeweils nach den Wünschen der Verstorbenen und nach den Bedürfnissen der Hinterbliebenen gestalten – der Tod und die Trauer sind so individuell wie das Leben. Etwa mitten in der Natur, mit sorgfältig gewählten Trauerreden und Musik. Selbstverständlich ist auch die Beisetzung in Begleitung eines Pfarrers möglich. So ist jede einzelne Feier ganz auf die Verstorbenen und deren Hinterbliebenen zugeschnitten. In den eigens für Urnenbestattungen gewidmeten Wäldern stehen Andachtsorte zum Trauern und zum Erinnern zur Verfügung. Und die Bestattung selbst? Die Asche wird in biologisch
abbaubaren Urnen am Fuße, also an den Wurzeln eines zuvor ausgewählten Baumes, beigesetzt. Dabei muss es nicht zwingend nur ein Wald im Inland sein. Manche träumen vielleicht von einem Urnenbegräbnis in einem immergrünen Orangenhain in Spanien. Auch dies lässt sich im Voraus planen, denn „seinen“ Baum kann man sich bereits zu Lebzeiten aussuchen. Dies ist vielen Menschen ein Anliegen und zudem eine große Entlastung für die Angehörigen.

Bestattung am Berg, Bestattung am See

Vielleicht passt es aber besser zum Verstorbenen zur letzten Ruhe auf einen Berg gebettet zu werden. Für all jene, die sich dem Element Wasser sehr verbunden fühlen, kann mit einer Donau- oder See-Bestattung – etwa im Mittelmeer, der Nord- und Ostsee oder den niederösterreichischen Abschnitten der Donau – die Reise in die große Freiheit beginnen. Wem alle diese Möglichkeiten zu gewöhnlich sind, kann sich auch für eine Luftbestattung entscheiden und die Asche in einem dafür erlaubten Luftraum verstreuen lassen. Der Bestatter steht auch hier mit Rat und Tat zur Seite.

Ewig verbunden

Schöne Erinnerungsschmuckstücke, mit denen man auf ewig miteinander verbunden bleibt, sind personalisierte Edelsteine, die aus einem kleinen Teil Asche oder aus wenigen Gramm Haaren des Verstorbenen in einem besonderen Verfahren hergestellt und danach geschliffen werden. Auch immer mehr Menschen nehmen die Urne mit nach Hause, was gesetzlich (und gegen einen Kostenbeitrag) erlaubt ist. Für die Heimbestattung gibt es sehr kunstvolle, hochwertige und schöne Möglichkeiten: Die Urne kann nach der Einäscherung zuhause aufbewahrt oder im eigenen Garten, auch mit einer feierlichen Verabschiedung nach den persönlichen Vorstellungen, beigesetzt werden. Man sollte sich jedoch die Frage stellen, ob man sich von einem Menschen endgültig verabschieden kann, wenn seine Urne noch im Wohnzimmer steht? Viele entscheiden sich dazu aus Kostengründen. Wichtig ist es, Abschied zu nehmen, zu heilen und loszulassen. Es ist empfehlenswert, die Urne für das sogenannte „Trauerjahr“ zu Hause aufzubewahren.

Egal, wie man sich entscheidet: Die Bestattung ist keine Entsorgungsstrategie. Es geht um einen lieben Angehörigen, den man würdevoll aus der Welt begleiten will.

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