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„Früherkennung verhindert Knochenmetastasen“, sagt der Prostataexperte Dr. Wolfgang Loidl. Sein Appell lautet: „Nehmen Sie die Vorsorgeuntersuchung wahr!“

Prim. Dr. Wolfgang Loidl

Abteilungsvorstand Urologie und Andrologie
Leitung des Prostatazentrums am Ordensklinikum Linz GmbH Elisabethinen
© Foto: ZVG

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf die Diagnosestellung und den Krankheitsverlauf eines Prostatakarzinoms?

Wir gehen davon aus, dass es durch die Pandemie zur Verzögerung von Diagnosen und damit zu weit fortgeschrittenen Verläufen von Prostatakrebs kommen wird. Allerdings werden sich die Folgen erst in ein paar Jahren zeigen. Das Tückische beim Prostatakarzinom ist, dass lange keine Symptome auftreten und es still voranschreiten kann. 

Mit einer Vorsorgeuntersuchung lässt sich ein Prostatakarzinom frühzeitig erkennen und behandeln. Weshalb nehmen relativ wenige Männer dieses Angebot wahr?

Tatsächlich gehen zwei Drittel der Österreicher nicht zur Vorsorge. Interessanterweise zeigt sich hier ein großes West-Ost-Gefälle. In Vorarlberg nehmen über 50 Prozent die Vorsorgeuntersuchung wahr, in Wien hingegen nur 25 Prozent. Weshalb das so ist, wissen wir nicht. Empfohlen wird ein urologischer Check-up ab 45 Jahren. Die Vorsorgeuntersuchung gibt uns die Möglichkeit, Prostatakrebs in einem frühen Stadium zu erkennen, gegebenenfalls zu behandeln und zu heilen. 

Rund 50 Prozent der Patienten benötigen gar keine Behandlung. Weshalb?

Bei einem niedrig aggressiven Prostatakarzinom reichen eine aktive Beobachtung und enge Überwachung. Sobald der Tumor jedoch fortschreitet, wird eine Therapie eingeleitet. 

Bei jedem sechsten Prostatapatienten kommt es im Verlauf seiner Erkrankung zu Knochenmetastasen. Was bedeutet das für den Betroffenen?

Knochenmetastasen sind sehr schmerzhaft und können massive mit dem Skelett verbundene Komplikationen wie Brüche und Rückenmarkskompressionen zur Folge haben. Bestrahlungen des Knochens sowie operative Eingriffe am Knochen können nötig werden. Moderne Therapien, die die Knochenzerstörung verhindern, können das Auftreten von Komplikationen deutlich reduzieren oder hinauszögern. Damit werden die Schmerzen und folglich die Lebensqualität des Patienten verbessert, ebenso können Spitalaufenthalte verhindert werden.

Welche Rolle spielt das genaue Einhalten der Therapie für eine erfolgreiche Behandlung?

Eine kontinuierliche Therapie mit dem Einhalten der vorgegebenen Therapiezeiten und Dosierungen ist ein wesentlicher Faktor für den Behandlungserfolg. Werden die Medikamente unregelmäßig oder gar nicht eingenommen, wird der Therapieerfolg deutlich reduziert oder verhindert. Übrigens ist erwiesen, dass Bezugspersonen, die im selben Haushalt leben, einen positiven Einfluss auf den Patienten haben.

Zum Schluss: Was möchten Sie Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs mitgeben?

Gehen Sie zur Vorsorge und überwinden Sie Ihre Scheu vor dem Urologen. Prostatakrebs ist kein Killer, wenn er frühzeitig erkannt wird. Die regelmäßige Früherkennung ist unkompliziert, nimmt kaum Zeit in Anspruch und erspart nachweislich viel Leid. In den USA wurde die Früherkennung 2011 vorübergehend abgeschafft. Mit der Folge, dass späte Diagnosen mit schweren Verläufen und Metastasen danach deutlich zunahmen. Als ich vor 35 Jahren mit meiner Arbeit als Urologe begann, war ein Drittel der Patienten bei Diagnosestellung bereits metastasiert. Heute sind es weniger als zehn Prozent.

AT-XGT-1121-00004

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