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Warum bin ich gegen HPV geimpft, Mama?

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Eltern entscheiden so einiges für ihre Kinder, bevor sie mit ihnen ein erstes, geschweige denn ernstes, Wort sprechen können. Hier erklärt Doreen Brumme, #motherof4, ihren Töchtern und Söhnen, warum sie sie gegen Humane Papillomaviren (HPV) impfen ließ.

Doreen Brumme

Journalistin und bloggt als #motherof4 über Familienthemen

Meine vier Liebsten! 

Mit Recht stellt ihr mir die Frage, warum ich euch gegen HP-Viren impfen ließ. Ich beantworte sie gerne: Ich vertraue „unseren“ Kinderärzt:innen. Sie sind Teil des Netzes, das wir Eltern seit eurer Geburt um euch herum spinnen, damit ihr euch frei, sicher und gesund entwickeln könnt – und im Fall des Falles gehalten werdet. 

Ich vertraue auch der Medizin. Ich bin von Impfungen überzeugt, da sie Individuen ebenso schützen, wie die Menschen um sie herum. Während der Coronapandemie habt ihr teils schon sehr bewusst miterlebt, wie Impfungen wirken und was sie bewirken. 

Aus meinem Grundvertrauen in die Medizin und die Mediziner:innen heraus entschied ich für jede und jeden von euch, dass ihr nach Plan „durchgeimpft“ werdet. Das zu entscheiden ist meine Aufgabe als diejenige, die für euch sorgt. Im Wissen, euch Kindern und uns Eltern mit den Standardimpfungen einige Sorgen um unsere Gesundheit zu ersparen, habe ich euch gegen Masern, Windpocken und mehr impfen lassen. 

Und auch von HP-Viren wusste ich, bevor ihr geboren wurdet. Ich kannte die Gefahr, die sie für Mädchen und Burschen mit sich bringen: Die Infektion verläuft meist unbemerkt, doch noch lange danach kann sie zu Genitalwarzen führen. Schlimmstenfalls wächst ein Krebsgeschwür. Ich weiß, wie es sich anfühlt, eine Krebsdiagnose zu erhalten. Ich bin meinen Krebs zwar lange los – doch er hat Spuren hinterlassen: Narben – und Ängste. Letztere holen mich noch heute manchmal aus dem Schlaf. Selbstverständlich wollte ich euch das ersparen. Selbstverständlich ließ ich euch deshalb gegen HPV impfen. Selbstverständlich habe ich mich vorab informiert.

Die wissenschaftlich belegte Wirksamkeit der HPV-Impfung hat mich überzeugt. Die Impfung schützt nicht nur euch, die Geimpften, sondern auch alle, die ihr einmal mit Haut und Haaren lieben werdet. Mir war es besonders wichtig, dass ich auch euch Burschen impfen lasse; zu eurem eigenen Schutz und dem Schutz eurer künftigen Sexualpartner:innen. Auch die persönlichen Erfahrungen einer Freundin, der HPV gesundheitlich und bei der Partner:innenwahl zu schaffen macht, führten mich zu meiner Entscheidung.

Das zu verstehen ist mir wichtig: Ihr seid immer Teil einer Gruppe – und tragt für diese eine Mitverantwortung. Sich impfen zu lassen heißt, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, darunter immer Menschen, die sich aus Gründen nicht impfen lassen können oder wollen. Und auch diese Ungeimpften profitieren von einer Mehrzahl geimpfter Menschen, zu der ihr gehört. 

Wen ihr wann wie liebt, entscheidet ihr – wie so vieles in eurem Leben. Die Impfentscheidungen traf ich für euch. Ich ließ euch dabei keine Wahl, ich weiß. Doch die Impfung gegen HPV wirkt nun mal bei beiden Geschlechtern am stärksten, wenn sie vor den ersten sexuellen Kontakten erfolgt – also zu einem Zeitpunkt, an dem Sex für euch noch lange kein Thema war. 

Alles Liebe, Mama

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