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Phantomschmerz – Schmerz, der real ist

Das Phantom, dass es eigentlich nicht geben dürfte. Was sich zunächst anhört wie ein Superheld, wird in Verbindung mit Schmerzen zur Qual für viele Betroffenen. Fast 80 Prozent der Amputierten leiden daran.

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Corinna Heiss

Amputierte und engagierte Vereinsgründerin

Hintergrund: Am 12. April 2014 verlor Corinna Heiss bei einem Verkehrsunfall ihr rechtes Bein. Ihr größter Ansporn ist es, Anderen zu beweisen Ihr eigenes Leben weiter führen zu können. „Das Leben als Amputierte ist kein Zuckerschlecken, aber wenn man dafür offen ist, eröffnen sich einem neue Perspektiven!“

Als Phantomschmerz bezeichnet man die Schmerzen in einem Teil von Körper, der nicht mehr da ist. Wie zum Beispiel ein Stechen oder Brennen der Zehen, obwohl das Bein amputiert wurde. Phantomschmerzen können bei jeder noch so „kleinen“ Amputation vorkommen. Trotzdem sind Fachleute sich noch nicht ganz einig, woher der Phantomschmerz kommt.

Welche Möglichkeiten gibt es den Phantomschmerz zu bekämpfen?

Leider gibt es kein Generalrezept dagegen, alles ist sehr individuell. Es gibt es einige Möglichkeiten, die Phantomschmerzen zu bekämpfen:

Spiegeltherapie

Spiegeltherapie ist die meistgenannte Therapieform für Phantomschmerzen. Dabei stellt man sich einen großen tragbaren Spiegel zwischen die Beine – und zwar so, dass sich die „gesunde“ Seite spiegelt. Man konzentriert sich nur auf das Spiegelbild, während man einfache Kreis- oder Tippbewegung mit dem Arm/Bein macht.

TENS

TENS steht für transkutane (über die Haut empfangene) elektrische Nervenstimulation. Es werden zwei bis vier Elektroden auf die Haut geklebt. Zwischen diesen strömt elektrische Spannung, die ein Kribbeln oder Pochen auslöst. Kann etwas unangenehm sein, aber nicht schmerzhaft.

Akupunktur

Akupunktur ist eine bekannte Therapie für alle Schmerzen, nicht nur Phantomschmerzen. Je nachdem, wo die Schmerzen sitzen, werden kleine Nadeln in die Haut gesteckt. Die Nadeln bleiben einige Stunden im Körper bis sie sich von selbst lösen.

Lasertherapie

Dabei wird die betreffende Region mit einem milden Laser bestrahlt, der bis in die unteren Regionen eindringt. Dadurch wird die Durchblutung angeregt und die Schmerzerzeugung verringert.

Ultraschalltherapie

Dabei werden mittels eines speziellen Geräts Ultraschallwellen durch die betroffene Region geschickt. Durch die Vibration und Wärmebildung steigert sich die Durchblutung und die Schmerzerzeugung wird verringert. 

Der neu gegründete Österreichische Amputiertenverband informiert gern über diese und weitere mögliche Therapieformen im Bereich Phantomschmerzen und kann gegebenenfalls auch Fachleute in den verschiedenen Therapieformen nennen.

Unsere zentrale Aufgabe besteht darin, Amputierte und deren Angehörige in allen Aspekten rund um Amputation (Rehabilitation, Prothesen, Phantomschmerzen, rechtliche & soziale Sachverhalte u.v.m.) mit Rat und Tat zu unterstützen, sowohl bundesweit als auch im regionalen Rahmen.


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